Was ist Crowdfunding? Eine umfassende Definition

Crowdfunding, zu Deutsch auch Schwarmfinanzierung oder Gruppenfinanzierung genannt, bezeichnet eine moderne Form der Finanzierung, bei der viele Menschen gemeinsam kleine bis mittlere Geldbeträge über das Internet zur Verfügung stellen, um Projekte, Geschäftsideen, Produkte, Unternehmen oder gemeinnützige Initiativen zu verwirklichen. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „crowd“ (Menge, Menschenmasse) und „funding“ (Finanzierung) zusammen und wurde im Jahr 2006 erstmals vom US-Amerikaner Michael Sullivan geprägt.

Das Grundprinzip der Schwarmfinanzierung

Bei dieser Finanzierungsform schließen sich zahlreiche Einzelpersonen zusammen, um durch ihre kollektive finanzielle Unterstützung ein Vorhaben zu ermöglichen, das andernfalls möglicherweise nicht realisiert werden könnte. Die Kapitalgeber sind überwiegend Privatpersonen, die über spezialisierte Internetplattformen mit den Projektinitiatoren in Kontakt treten. Diese Plattformen fungieren als Vermittler zwischen kapitalsuchenden Personen oder Unternehmen und potenziellen Unterstützern aus der breiten Masse.

Das Besondere an Crowdfunding ist die demokratische Grundidee: Statt auf wenige Großinvestoren oder Banken angewiesen zu sein, können Projektinitiatoren direkt eine Gemeinschaft von Menschen ansprechen und für ihre Idee begeistern. Die Unterstützer entscheiden dabei selbst, in welcher Höhe sie ein Projekt fördern möchten.

Die historischen Wurzeln des Crowdfundings

Obwohl der Begriff erst seit 2006 existiert, reicht das Prinzip der gemeinschaftlichen Finanzierung weit zurück. Eines der bekanntesten historischen Beispiele ist die Finanzierung des Sockels der amerikanischen Freiheitsstatue im Jahr 1885, bei der sich über 120.000 Spender beteiligten. Weitere frühe Beispiele finden sich bereits im 18. Jahrhundert: Der irische Darlehensfonds wurde um 1700 durch Spenden wohlhabender Bürger finanziert, der englische Dichter Alexander Pope ließ 1713 seine Unterstützer gegen eine Spende von zwei Goldmünzen namentlich in seinen Werken erwähnen, und Wolfgang Amadeus Mozart finanzierte 1783 seine Klavierkonzerte durch Vorverkauf mit namentlicher Nennung der Unterstützer.

Richtig Fahrt aufgenommen hat Crowdfunding jedoch erst im Internetzeitalter. Die erste dokumentierte Crowdfunding-Kampagne im Internet fand 1997 statt, als die britische Rockband Marillion von ihren Fans erfolgreich 60.000 Dollar für eine US-Tour einsammelte. Mit Artistshare ging 2003 die erste professionelle Crowdfunding-Plattform online, gefolgt von weiteren Pionieren wie Fundable (2005), SellaBand (2006) und den heute weltbekannten Plattformen Indiegogo (2008) und Kickstarter (2009).

Die vier Hauptarten des Crowdfundings

Crowdfunding ist kein einheitliches Modell, sondern lässt sich in vier wesentliche Formen unterteilen, die sich vor allem durch die Art der Gegenleistung unterscheiden, die Unterstützer für ihr Investment erhalten:

Spendenbasiertes Crowdfunding (Donation-Based Crowdfunding)

Bei dieser Form stellen die Unterstützer Geld zur Verfügung, ohne eine materielle oder finanzielle Gegenleistung zu erwarten. Die Spende erfolgt aus ideellen Gründen, beispielsweise zur Förderung gemeinnütziger, sozialer oder kultureller Projekte. Rechtlich handelt es sich um Schenkungen im Sinne der Paragrafen 516 ff. BGB. Eine steuerliche Abzugsfähigkeit besteht nur bei Gemeinnützigkeit des geförderten Projekts. Bekannte Plattformen für spendenbasiertes Crowdfunding sind Betterplace, GoFundMe und WirWunder.

Belohnungsbasiertes Crowdfunding (Reward-Based Crowdfunding)

Dies ist die klassische und geläufigste Form des Crowdfundings. Unterstützer erhalten als Gegenleistung für ihre finanzielle Beteiligung eine nicht-monetäre Belohnung. Diese kann von symbolischen Dankeschöns wie einer Namensnennung über exklusive Einladungen bis hin zum fertigen Produkt selbst reichen. Häufig funktioniert dieses Modell wie ein Vorverkaufssystem, bei dem Unterstützer das zu entwickelnde Produkt zu einem vergünstigten Preis und vor der allgemeinen Markteinführung erhalten. Vertragsrechtlich werden hierbei zumeist Werk- oder Dienstverträge geschlossen. Diese Form eignet sich besonders für kreative, kulturelle, gesellschaftliche und innovative Projekte. Plattformen wie Kickstarter, Indiegogo, Startnext und VisionBakery sind auf dieses Modell spezialisiert.

Kreditbasiertes Crowdfunding (Lending-Based Crowdfunding oder Crowdlending)

Beim Crowdlending verleihen viele Privatpersonen Geld an Kreditnehmer, die diesen Betrag innerhalb eines vereinbarten Zeitraums zurückzahlen müssen. Als Gegenleistung erhalten die Geldgeber Zinsen auf den verliehenen Betrag. Erfolgt die Kreditvergabe zwischen Privatpersonen, spricht man von Peer-to-Peer-Lending. Rechtlich ergeben sich Pflichten aus dem Kreditvertragsrecht gemäß Paragrafen 488 ff. BGB sowie gegebenenfalls Erlaubnispflichten nach dem Kreditwesengesetz und der Gewerbeordnung. Dieses Modell eignet sich für private Anschaffungen und Unternehmensfinanzierungen. Bekannte Plattformen in diesem Bereich sind Auxmoney und verschiedene Peer-to-Peer-Lending-Dienste.

Investitionsbasiertes Crowdfunding (Equity-Based Crowdfunding oder Crowdinvesting)

Beim Crowdinvesting beteiligen sich Investoren finanziell an einem Unternehmen oder Projekt und erhalten im Gegenzug Anteile, Gewinnbeteiligungen oder feste Zinszahlungen. Die Geldgeber werden somit zu echten Teilhabern am wirtschaftlichen Erfolg des Vorhabens. Diese Form wird auch als Crowdfunding mit Gewinnbeteiligung bezeichnet. Die Kapitalbeschaffung erfolgt in Deutschland zumeist in Form partiarischer Darlehen oder stiller Beteiligungen. Crowdinvesting eignet sich besonders für kapitalbedürftige Start-ups, Wachstumsunternehmen, Immobilienprojekte und Energievorhaben. Seit Inkrafttreten des Kleinanlegerschutzgesetzes im Juli 2015 gibt es klare rechtliche Rahmenbedingungen für diese Finanzierungsform. Plattformen wie Companisto, Exporo und VR-Crowd haben sich auf Crowdinvesting spezialisiert.

Funktionsweise und Ablauf einer Crowdfunding-Kampagne

Eine typische Crowdfunding-Kampagne verläuft in mehreren klar strukturierten Phasen:

Vorbereitung und Planung: Der Projektstarter entwickelt eine konkrete Geschäfts- oder Projektidee und erstellt einen detaillierten Business- und Finanzplan. Dazu gehört die Ermittlung des benötigten Finanzierungsbedarfs sowie die Erstellung überzeugender Präsentationsmaterialien wie Bilder, Videos, Erklärtexte und Skizzen. Eine klare, verständliche Projektbeschreibung ist entscheidend für den Erfolg.

Plattformauswahl und Registrierung: Der Projektstarter wählt eine passende Crowdfunding-Plattform aus, die zu seinem Vorhaben und der angestrebten Zielgruppe passt. Nach der Registrierung werden die Projektdetails hochgeladen und die Art sowie Konditionen der Gegenleistungen für Unterstützer festgelegt.

Kampagnenstart und Finanzierungsphase: Das Projekt wird auf der Plattform freigeschaltet, und die eigentliche Finanzierungsphase beginnt. In der Regel wird vorab eine Mindestsumme definiert, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums erreicht werden muss. Wird diese Zielsumme nicht erreicht, werden die bereits eingezahlten Beträge an die Unterstützer zurückerstattet – dieses Prinzip wird als „Alles-oder-nichts-Modell“ bezeichnet. Der Projektstarter muss während dieser Phase aktiv kommunizieren, seine Unterstützer über Fortschritte informieren und neue potenzielle Geldgeber über verschiedene Kanäle wie soziale Medien, Newsletter und Pressearbeit ansprechen.

Auszahlung und Umsetzung: Bei erfolgreicher Finanzierung fließt das gesammelte Geld nach Abzug der Plattformgebühren an den Projektstarter, der dann mit der Umsetzung seines Vorhabens beginnt. Die vereinbarten Gegenleistungen werden anschließend an die Unterstützer ausgeliefert.

Die Rolle der Crowdfunding-Plattformen

Crowdfunding-Plattformen spielen eine zentrale Rolle im gesamten Finanzierungsprozess. Sie übernehmen mehrere wichtige Funktionen: Sie wählen die auf der Plattform präsentierten Projekte aus, entscheiden über Art und Ausgestaltung der Finanzierung, nehmen oft eigenständige Bewertungen vor und bringen Kapitalsuchende mit potenziellen Unterstützern zusammen. Die Plattformen wickeln sämtliche Transaktionen ab und behalten im Erfolgsfall eine Provision ein.

Die bekanntesten internationalen Plattformen sind Kickstarter und Indiegogo. Im deutschsprachigen Raum dominiert Startnext als größte Crowdfunding-Plattform, die 2010 als erste ihrer Art in Deutschland startete. Weitere wichtige deutsche Plattformen sind Betterplace für gemeinnützige Projekte, Companisto für Crowdinvesting und Auxmoney für Crowdlending. Die Plattformen unterscheiden sich in ihren Gebührenmodellen: Während Kickstarter eine feste Provision von fünf Prozent plus Zahlungsabwicklungsgebühren erhebt, arbeitet Startnext mit einer freiwilligen Provision, die der Projektstarter selbst festlegt.

Vorteile der Schwarmfinanzierung

Crowdfunding bietet sowohl für Projektinitiatoren als auch für Unterstützer zahlreiche Vorteile:

Alternative Finanzierungsquelle: Crowdfunding eröffnet Zugang zu Kapital, wenn traditionelle Finanzierungswege wie Bankkredite oder Investorenkapital nicht verfügbar sind oder nicht gewünscht werden. Besonders Start-ups in frühen Entwicklungsphasen, kreative Projekte und gemeinnützige Initiativen profitieren von dieser demokratischen Finanzierungsform.

Kein Eigenkapitalverlust: Bei den meisten Crowdfunding-Modellen müssen Projektstarter keine Unternehmensanteile abgeben. Dies gilt besonders für reward-based und donation-based Crowdfunding.

Marktvalidierung: Eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne ist ein starker Indikator dafür, dass tatsächlich Nachfrage für das Produkt oder Projekt besteht. Sie dient als Markttest noch vor der eigentlichen Produkteinführung.

Marketing und Öffentlichkeit: Crowdfunding-Kampagnen erzeugen Aufmerksamkeit und können viral verbreitet werden. Sie bieten kostenlose Werbung und helfen beim Aufbau einer Community von Unterstützern, die das Projekt weiterempfehlen.

Geringe bürokratische Hürden: Im Vergleich zu Bankkrediten ist der Aufwand relativ gering. Für Crowdfunding sind deutlich weniger Sicherheiten notwendig als bei der Beantragung eines Bankdarlehens.

Transparenz: Investoren wissen genau, für welches Projekt ihr Kapital eingesetzt wird. Diese Transparenz schafft Vertrauen und ermöglicht bewusste Investitionsentscheidungen.

Zeitnahe Finanzierung: Crowdfunding ermöglicht eine relativ schnelle Kapitalbeschaffung und bietet Flexibilität bei der Projektplanung ohne Einschränkungen durch externe Geldgeber.

Herausforderungen und Risiken

Trotz der vielen Vorteile birgt Crowdfunding auch spezifische Herausforderungen und Risiken:

Erfolgsrisiko: Es besteht keine Garantie, das Finanzierungsziel zu erreichen. Bei vielen Plattformen erhalten Projektstarter kein Geld, wenn sie ihr Ziel verfehlen. Die Erfolgsquote variiert stark zwischen Plattformen – während sie bei Startnext bei 56 Prozent liegt, beträgt sie bei Kickstarter nur 36 Prozent und bei Indiegogo sogar nur knapp 10 Prozent.

Hoher Arbeitsaufwand: Eine erfolgreiche Kampagne erfordert intensive Vorbereitung, kontinuierliche Kommunikation und aktives Marketing. Der Leistungsdruck während der Kampagnenlaufzeit ist erheblich.

Kosten: Neben den Plattformgebühren fallen oft zusätzliche Kosten für Belohnungen, Versand, Marketing und Werbemaßnahmen an. Diese müssen im Budget eingeplant werden.

Öffentliche Sichtbarkeit: Das Projekt und die Geschäftsidee sind öffentlich einsehbar. Dies birgt das Risiko, dass andere die Idee kopieren könnten, noch bevor das Original realisiert wurde.

Reputationsrisiko: Ein öffentliches Scheitern der Kampagne kann negativ auf den Projektstarter zurückfallen.

Nachrangigkeit bei Insolvenz: Bei Crowdinvesting und Crowdlending handelt es sich häufig um nachrangige Darlehen. Falls der Kapitalnehmer Insolvenz anmeldet, werden erst alle anderen Gläubiger bedient, bevor die Crowdfunder ihren Anteil erhalten – ein Totalverlust ist möglich.

Fehlende Mitspracherechte: Crowdfunder erhalten in der Regel kein Mitspracherecht und können somit keinen direkten Einfluss auf den Erfolg des Projekts nehmen.

Konkurrenz: Auf Crowdfunding-Plattformen herrscht große Konkurrenz. Um sich durchzusetzen, ist eine überzeugende Kampagne mit professioneller Präsentation notwendig.

Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Crowdfunding unterliegt in Deutschland verschiedenen rechtlichen Regelungen, die je nach Ausgestaltung der Finanzierungsform variieren:

Aufsichtsrecht und BaFin: Crowdfunding fällt grundsätzlich unter das Aufsichtsrecht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Relevant sind insbesondere das Kreditwesengesetz (KWG), das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG), das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) und das Vermögensanlagengesetz. Plattformbetreiber, die gewerbsmäßig Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen erbringen, benötigen eine schriftliche Erlaubnis der BaFin.

Kleinanlegerschutzgesetz: Seit dem 10. Juli 2015 gibt es mit dem Kleinanlegerschutzgesetz klare Regelungen für Crowdinvesting. Das Gesetz erlaubt Crowdfunding über Online-Plattformen ohne aufwändige Erstellung eines Verkaufsprospektes, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. So darf das kapitalsuchende Unternehmen maximal 2,5 Millionen Euro mittels Crowdfunding einsammeln. Einzelinvestitionen bis 1.000 Euro sind ohne weitere Nachweise möglich; die Obergrenze liegt bei 10.000 Euro. Statt eines Prospekts muss ein Vermögensinformationsblatt erstellt und bei der BaFin hinterlegt werden. Anleger haben ein 14-tägiges Widerrufsrecht.

Verbraucherschutz: Im Bereich des reward-based Crowdfundings besteht in der Regel ein Widerrufsrecht für Verbraucher nach Paragraf 355 BGB. Vertragsrechtlich werden meist Werk- oder Dienstverträge geschlossen, wobei entsprechende Informationspflichten zu beachten sind.

Gewerberechtliche Pflichten: Betreiber von Crowdfunding-Plattformen benötigen eine Gewerbeerlaubnis nach Paragraf 34f der Gewerbeordnung. Dies gilt insbesondere für Finanzanlagenvermittler.

Steuerliche Aspekte: Spenden im donation-based Crowdfunding sind als Schenkungen einzuordnen. Eine steuerliche Abzugsfähigkeit besteht nur bei Gemeinnützigkeit des Projekts. Einnahmen aus Crowdfunding-Kampagnen können gegebenenfalls steuerpflichtig sein.

Erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen gestalten

Der Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne hängt von mehreren Faktoren ab:

Klare Botschaft: Die Projektidee muss in kurzen, einfachen Worten verständlich sein und sich leicht weitererzählen lassen. Eine überzeugende Kampagnenbotschaft ist klar, prägnant und emotional ansprechend.

Professionelles Pitch-Video: Ein kurzes Video, das das Projekt und die Menschen dahinter vorstellt, ist unverzichtbar. Videos sind unterhaltsamer als lange Texte und vermitteln Emotionen sowie ein konkretes Bild vom geplanten Ergebnis.

Gesicht zeigen: Projektstarter müssen Vertrauen gewinnen, indem sie offenbaren, wer sie sind. Authentizität und Ehrlichkeit sind entscheidend.

Attraktive Dankeschöns: Die Gegenleistungen sollten überschaubar, klar benannt und nicht überteuert sein. Fünf bis zehn verschiedene Dankeschöns in unterschiedlichen Preiskategorien sind ideal.

Eigenes Netzwerk aktivieren: Eine erfolgreiche Kampagne beginnt immer im eigenen Netzwerk aus Familie, Freunden und Bekannten. Deren frühe Unterstützung signalisiert anderen potenziellen Unterstützern, dass das Projekt Vertrauen verdient.

Aktive Kommunikation: Besonders die ersten Tage sind entscheidend. Regelmäßige Updates in sozialen Medien, Newsletter und direkte Ansprache von Kontakten sowie Pressearbeit sind erforderlich.

Realistische Zielsetzung: Die Finanzierungssumme sollte realistisch kalkuliert sein und alle Kosten einschließlich Plattformgebühren, Produktion, Versand und Marketing berücksichtigen.

Marktentwicklung und Zukunftsperspektiven

Der Crowdfunding-Markt hat in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum verzeichnet. Weltweit wurden 2012 etwa 2,7 Milliarden US-Dollar durch Crowdfunding eingesammelt. Die globale Marktgröße wurde 2024 mit 1,60 Milliarden USD bewertet und wird voraussichtlich bis 2032 auf 4,45 Milliarden USD wachsen, was einem jährlichen Wachstum von 13,5 Prozent entspricht.

In Deutschland belief sich das über Crowdfunding-Plattformen vermittelte Kapital 2012 auf knapp zwei Millionen Euro. Bis 2018 wurden bereits rund 500 Millionen Euro in Crowdfunding-Projekte investiert. Von 2011 bis 2020 hat die Crowd insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Euro in deutsche Unternehmen, Immobilien- und Energieprojekte investiert. Laut einer repräsentativen Umfrage haben 73,6 Prozent der Deutschen schon einmal von Crowdfunding gehört, und 15,9 Prozent haben sich bereits finanziell an einem Projekt beteiligt.

Aktuelle Trends: Mehrere Entwicklungen prägen die Zukunft des Crowdfundings: Der Trend zu nachhaltigen und sozial verantwortlichen Investitionen nimmt zu, besonders bei jüngeren Investoren. Crowdfunding für Nachhaltigkeitsprojekte und erneuerbare Energien verzeichnet ein Wachstum von etwa 75 Prozent. Die Blockchain-Technologie verändert die Art und Weise, wie Investitionen transparent und sicher abgewickelt werden. Künstliche Intelligenz ermöglicht präzisere Zielgruppenansprachen und optimierte Marketingstrategien. Die zunehmende Nutzung von Smartphones und Social Media fördert die Verbreitung von Crowdfunding-Kampagnen. Belohnungsbasierte und Kleinspendenmodelle sind die am schnellsten wachsenden Methoden. Auch Crowdfunding für Kryptowährungsprojekte etabliert sich als neue Finanzierungsform.

Crowdfunding als demokratisches Finanzierungsinstrument

Crowdfunding hat sich als wichtige Alternative zu traditionellen Finanzierungsformen etabliert und demokratisiert den Zugang zu Kapital. Es ermöglicht Menschen weltweit, Projekte zu unterstützen, an die sie glauben, und direkt am Erfolg innovativer Ideen teilzuhaben. Die Schwarmfinanzierung verbindet wirtschaftliche Interessen mit gesellschaftlichem Engagement und schafft eine neue Form der Partizipation, bei der die Crowd entscheidet, welche Ideen eine Chance verdienen.

Die Vielfalt der Crowdfunding-Modelle – von der selbstlosen Spende über belohnungsbasierte Vorverkäufe bis hin zu echten Investitionsbeteiligungen – macht diese Finanzierungsform für unterschiedlichste Projekte und Zielgruppen attraktiv. Ob Start-up-Unternehmen, Künstler, gemeinnützige Organisationen oder etablierte Unternehmen mit innovativen Produktideen – Crowdfunding bietet allen die Möglichkeit, ihre Vision zu verwirklichen und eine Community von Unterstützern aufzubauen.

Trotz der Herausforderungen und Risiken wird Crowdfunding weiterhin an Bedeutung gewinnen. Die kontinuierliche technologische Entwicklung, die zunehmende Digitalisierung und das wachsende Bewusstsein für nachhaltige und sozial verantwortliche Investitionen werden den Markt auch in Zukunft prägen. Crowdfunding ist mehr als nur eine Finanzierungsmethode – es ist ein soziales Phänomen, das die Art und Weise verändert, wie Ideen finanziert, Gemeinschaften aufgebaut und Innovationen realisiert werden.

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