Der Erste Advent: Ursprung, Bedeutung und Bräuche eines besonderen Tages

Der erste Advent ist der Auftakt der Adventszeit, einer besonderen Phase im Kirchenjahr, die den Christen auf der ganzen Welt als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest dient. Dieser Tag markiert den Beginn einer Zeit der Besinnung, Vorfreude und inneren Einkehr. Doch der erste Advent ist weit mehr als nur ein symbolischer Startschuss für den Weihnachtsstress – er hat eine tiefe historische, religiöse und kulturelle Bedeutung.

Der Erste Advent: Ursprung, Bedeutung und Bräuche eines besonderen Tages
Der Erste Advent: Ursprung, Bedeutung und Bräuche eines besonderen Tages
Der Erste Advent: Ursprung, Bedeutung und Bräuche eines besonderen Tages

Ursprung und Bedeutung der Adventszeit

Das Wort „Advent“ stammt aus dem Lateinischen adventus und bedeutet „Ankunft“. Im christlichen Kontext bezieht sich dies auf die erwartete Ankunft Jesu Christi – sowohl in der Erinnerung an seine Geburt vor über 2000 Jahren als auch in der Hoffnung auf seine Wiederkunft am Ende der Zeiten. Die Adventszeit wurde erstmals im 4. Jahrhundert eingeführt, als eine Fastenzeit zur Vorbereitung auf Weihnachten. Sie wurde insbesondere von der Kirche in Gallien und Spanien gepflegt, wo die Gläubigen in diesen Wochen eine Zeit der Buße und inneren Reinigung begingen.

Der erste Adventssonntag ist immer der vierte Sonntag vor Weihnachten und kann zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember liegen. Damit beginnt auch das neue Kirchenjahr in der westlichen liturgischen Tradition.

Der erste Advent als Symbol der Hoffnung

Der erste Adventssonntag steht traditionell im Zeichen der Hoffnung. Viele christliche Gemeinden lesen an diesem Tag Texte aus dem Alten Testament, die auf die Ankunft des Messias hinweisen. Der Prophet Jesaja zum Beispiel spricht von einem Licht, das in die Dunkelheit kommt – ein starkes Bild, das besonders in der dunklen Jahreszeit eine große Symbolkraft entfaltet.

Die erste Kerze am Adventskranz, die an diesem Tag entzündet wird, wird daher oft als „Kerze der Hoffnung“ bezeichnet. Sie symbolisiert die Erwartung, dass Gottes Licht die Welt erhellen wird.

Der Adventskranz: Ein zentraler Brauch

Der Adventskranz, der oft mit dem ersten Advent assoziiert wird, hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert. Der evangelisch-lutherische Theologe Johann Hinrich Wichern führte ihn 1839 in einem Hamburger Waisenhaus ein. Ursprünglich bestand er aus einem Wagenrad mit 24 Kerzen – eine für jeden Tag im Advent. In seiner heutigen Form mit vier Kerzen, die an den Adventssonntagen entzündet werden, wurde er später populär.

Die grüne Tanne des Kranzes steht für das ewige Leben, während die Kerzen das Licht Christi symbolisieren. Der erste Adventssonntag ist daher der Moment, an dem viele Familien mit diesem Ritual beginnen und den Kranz in feierlicher Atmosphäre das erste Mal erleuchten.

Weitere Bräuche und Traditionen

Neben dem Adventskranz gibt es zahlreiche weitere Traditionen, die mit dem ersten Advent verbunden sind:

  • Adventskalender: Der erste Advent ist oft der Zeitpunkt, an dem Kinder und Erwachsene voller Vorfreude die erste Tür ihres Adventskalenders öffnen. Dieser Brauch geht auf das 19. Jahrhundert zurück und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit – sei es in Form von Schokolade, kleinen Geschenken oder spirituellen Botschaften.
  • Kirchliche Feiern: In vielen Kirchen wird der erste Advent mit besonderen Gottesdiensten begangen. Choräle wie „Macht hoch die Tür“ oder „O Heiland, reiß die Himmel auf“ stimmen die Gläubigen auf die Adventszeit ein.
  • Dekoration: Der erste Advent ist traditionell auch der Zeitpunkt, an dem viele Familien ihre Häuser festlich schmücken. Lichterketten, Tannenzweige und weihnachtliche Dekorationen verbreiten eine warme, gemütliche Atmosphäre.

Kulturelle Bedeutung heute

Auch wenn die religiöse Bedeutung des ersten Advents in vielen Regionen Europas in den Hintergrund getreten ist, bleibt dieser Tag ein wichtiger Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Er ist oft der Startschuss für Weihnachtsmärkte, Familienfeste und den Beginn der festlichen Stimmung. Besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der erste Advent ein Höhepunkt der kulturellen Tradition.

Für viele Menschen bedeutet der erste Advent zudem eine Gelegenheit, innezuhalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen – ein wertvoller Kontrast zur oft hektischen Vorweihnachtszeit.

Zusammenfassend

Der erste Advent ist weit mehr als nur ein Datum im Kalender. Er ist ein Tag voller Symbolik, Traditionen und Bedeutung, der sowohl in der christlichen Religion als auch in der säkularen Kultur tief verwurzelt ist. Ob durch das Entzünden der ersten Kerze am Adventskranz, das Öffnen des Adventskalenders oder das Genießen eines Adventsliedes – dieser Tag lädt uns ein, innezuhalten und uns auf das zu besinnen, was wirklich zählt: Hoffnung, Frieden und Gemeinschaft.