Der zweite Weihnachtsfeiertag: Tradition, Bedeutung und Bräuche
Der zweite Weihnachtsfeiertag, auch bekannt als Stephanstag oder Stephanitag, wird am 26. Dezember gefeiert und ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Dieser Tag hat eine lange Geschichte und ist reich an Traditionen, die je nach Region und Kultur variieren können. Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Betrachtung dieses besonderen Tages.
Historischer Hintergrund
Der zweite Weihnachtsfeiertag hat seinen Ursprung in der christlichen Tradition. Er ist dem heiligen Stephanus gewidmet, der als erster christlicher Märtyrer gilt. Stephanus war einer der sieben Diakone der Jerusalemer Urgemeinde und wurde laut der Apostelgeschichte wegen seines Glaubens gesteinigt. Seine Verehrung als Heiliger begann bereits im 4. Jahrhundert.
Bedeutung in verschiedenen Kulturen
Deutschland und Österreich
In deutschsprachigen Ländern ist der zweite Weihnachtsfeiertag ein wichtiger Teil der Weihnachtszeit. Viele Familien nutzen diesen Tag für Besuche bei Verwandten und Freunden oder für gemütliche Zusammenkünfte zu Hause. Es ist oft eine Zeit der Ruhe und Besinnung nach den Festlichkeiten des Heiligabends und des ersten Weihnachtstages.
Großbritannien und Commonwealth-Länder
In Großbritannien und vielen Commonwealth-Ländern ist der 26. Dezember als „Boxing Day“ bekannt. Ursprünglich war dies der Tag, an dem Dienstboten und Angestellte von ihren Arbeitgebern Geschenke in Boxen erhielten. Heute ist er vor allem für Schlussverkäufe im Einzelhandel und Sportveranstaltungen bekannt.
Skandinavien
In skandinavischen Ländern wird der Tag oft als „Zweiter Weihnachtstag“ bezeichnet und ist ebenfalls ein gesetzlicher Feiertag. Hier werden häufig familiäre Traditionen fortgesetzt, wie gemeinsame Mahlzeiten oder Winteraktivitäten.
Bräuche und Traditionen
Kirchliche Feierlichkeiten
In vielen christlichen Gemeinden finden am zweiten Weihnachtsfeiertag spezielle Gottesdienste statt, die dem heiligen Stephanus gewidmet sind. Diese Gottesdienste bieten oft Gelegenheit zur Reflexion über die Bedeutung des Märtyrertums und des Glaubenszeugnisses.
Familienbesuche und Zusammenkünfte
Der Tag wird häufig genutzt, um entferntere Verwandte oder Freunde zu besuchen, die am Heiligabend oder ersten Feiertag nicht gesehen wurden. Es ist eine Zeit, in der die Weihnachtsfeierlichkeiten in einem erweiterten Kreis fortgesetzt werden.
Kulinarische Traditionen
In vielen Familien gibt es spezielle kulinarische Traditionen für den zweiten Weihnachtsfeiertag. Oft werden Reste vom Weihnachtsessen kreativ verwertet oder es gibt besondere Gerichte, die nur an diesem Tag zubereitet werden.
Outdoor-Aktivitäten
In Regionen mit Schneefällen nutzen viele Menschen den Tag für Winteraktivitäten wie Skifahren, Rodeln oder Winterwanderungen. Dies bietet eine willkommene Abwechslung nach den oft üppigen Festessen der vorherigen Tage.
Kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung
Der zweite Weihnachtsfeiertag hat über die Jahre eine eigene kulturelle Bedeutung entwickelt, die über seinen religiösen Ursprung hinausgeht. Er symbolisiert oft den Übergang von der intensiven Feierlichkeit des Weihnachtsfestes zu einer ruhigeren, besinnlicheren Phase der Weihnachtszeit.
In vielen Ländern ist dieser Tag auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Der „Boxing Day“ in Großbritannien und anderen Ländern ist zu einem bedeutenden Einkaufstag geworden, der den Beginn der Winterschlussverkäufe markiert.
Zusammenfassend
Der zweite Weihnachtsfeiertag ist ein Tag voller Traditionen und Bräuche, der in verschiedenen Kulturen unterschiedlich gefeiert wird. Er bietet eine Gelegenheit zur Fortsetzung der weihnachtlichen Gemeinschaft, zur Besinnung und zum Ausklang der Festtage. Ob als religiöser Feiertag, Familientag oder Shopping-Event – der 26. Dezember hat einen festen Platz im kulturellen Kalender vieler Länder und bereichert die Weihnachtszeit mit seinen vielfältigen Traditionen.