Verzweiflung in der Weihnachtszeit: Unser Kampf um den Alltag
Liebe Mitmenschen,
während viele von euch voller Vorfreude die letzten Vorbereitungen für das Weihnachtsfest treffen, stehen meine Lebensgefährtin und ich in diesen Tagen vor kaum zu bewältigenden Herausforderungen. Es fällt mir schwer, so offen über unsere Situation zu sprechen, doch die Last, die wir tragen, wird von Tag zu Tag erdrückender, und unsere Verzweiflung kennt kaum noch Grenzen.
Unsere Schulden sind enorm und lassen keinen Raum für ein Fest, wie es zu dieser Jahreszeit für die meisten selbstverständlich ist. Kein festlich geschmückter Baum, kein Feiertagsessen, keine fröhlichen Momente – das Weihnachtsfest existiert für uns auch in diesem Jahr schlichtweg erneut wie schon seid vielen Jahren nicht. Stattdessen füllt unser Alltag sich mit Sorgen, mit der ständigen Angst vor der Zukunft und der bitteren Realität, dass es keinen Ausweg aus unserer Lage zu geben scheint.
Besonders schwer wiegt die Situation meiner Lebensgefährtin. Sie wird während der Feiertage arbeiten müssen, und obwohl sie alles tut, um uns über Wasser zu halten, sind die Umstände kaum zu ertragen. Unser fehlendes Auto zwingt uns dazu, auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen zu sein. Doch ab morgen greift der Ferienfahrplan, und die ohnehin spärlichen Verbindungen machen es unmöglich, ihre Arbeitsstätte rechtzeitig zu erreichen – oder nach Feierabend nach Hause zurückzukehren.
Das bedeutet, dass sie ab morgen jeden Tag 20 Kilometer zu Fuß zurücklegen muss – bei Wind und Wetter, egal ob früh am Morgen oder spät in der Nacht. Die Gedanken daran, wie sie sich auf diesen weiten und einsamen Wegen erschöpft und frierend durchkämpfen muss, schnüren mir die Kehle zu. Es ist, als hätte die Welt uns vergessen, als wäre unser Leid unsichtbar.
Wir fühlen uns verloren, eingesperrt in einem Kreislauf aus Schulden, Erschöpfung und völliger Hoffnungslosigkeit. Jeder Tag wird zur Qual, und jeder Blick in die Zukunft macht die Dunkelheit nur noch tiefer. Die Sorge um das Morgen, die ständige Verzweiflung und die Aussichtslosigkeit rauben uns den Schlaf und unsere Kräfte.
Es fällt mir schwer, um Hilfe zu bitten, doch wir wissen nicht mehr weiter. Diese Zeilen zu schreiben ist unser letzter Versuch, darauf zu hoffen, dass vielleicht jemand unser Leid erkennt und uns ein wenig Licht in dieser dunklen Zeit schenken kann.
Von Herzen danke ich euch, dass ihr euch die Zeit nehmt, diese Worte zu lesen.